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Eine neue Baumkrankheit ist im Vormarsch:

Apfelrindenbrand

Apfelrindenbrand

Ein aktuelles Thema ist die Baumkrankheit Apfelrindenbrand, hervorgerufen durch den Pilz Diplodia mutila, die bei Nichtbehandlung zum Totalverlust des befallenen Baumes führen kann und die hochgradig ansteckend ist.
 
Apfelrindenbrand-1Erscheinungsbild: An der befallenen Stelle reißt die Rinde auf, hauptsächlich am Stamm und an starken Ästen, und die Wunde wird nicht (wie beim Baumkrebs) überwallt; das Holz und die Rinde verfärbt sich braun bis schwarz und wird faulig. Im Anfangsstadium dellt sich die Rinde leicht ein - diese Dellen sind aber schwer zu erkennen.

Infektionsweg: Der Befall erfolgt über die Rinde. Der Pilz breitet sich zunächst in der Rinde, bevorzugt im Kambium, aus und wandert von dort in das Splintholz. Kleine Verletzungen der Rinde (wie sie z.B. beim Entfernen von Flechten oder durch Stöße mit dem Rasenmäher entstehen) können die Eintrittspforte für den Pilz sein; ebenso ist infiziertes Werkzeug eine Infektionsquelle - daher ist das Werkzeug nach der Behandlung eines kranken Baumes unbedingt und sofort mit Spiritus o.Ä. zu desinfizieren.

Behandlung: Mittel zur Vorbeugung und Behandlung des Befalls sind z.Zt. nicht bekannt. Der Pilz wird als Schwächeparasit eingestuft, der an durch Hitze- und Trockenstress vorgeschädigten Bäumen in Erscheinung tritt.

Vorbeugung: Eine ausgeglichene Versorgung mit Wasser und Nährstoffen (Düngung nach Bodenprobe) können helfen den Befall zu vermeiden. Zu viel Stickstoff macht die Pflanzen mastig und wenig widerstandsfähig. Eine Baumscheibe, die frei von Bewuchs ist, ist in jedem Fall zu empfehlen. Befallene Stellen sofort entfernen! Hierbei ist die Schnittfläche auf Verfärbungen zu überprüfen und ggf. weiter hin zum Stamm noch einmal zu schneiden. Die entfernten Teile sind unverzüglich und vollständig aus dem Garten zu entfernen. Die entstandenen Schnittflächen sind mit fungizid-haltigen Wundverschlussmitteln behandeln.

Bilder: L.Stenzel
Text: L. Stenzel unter Zuhilfenahme einer Broschüre der Forschungsanstalt Geisenheim, Fachgebiet Obstbau (Prof. Dr. Peter Braun)